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ERFOLGREICHER UNIVERSITÄTSKURS FÜRS DACH

ERFOLGREICHER UNIVERSITÄTSKURS FÜRS DACH

Ein erfolgreicher Universitätskurs an der TU- Graz in Kooperation mit dem IFB ist im Mai 2021 zu Ende gegangen. Zu spät erkannte Feuchteschäden an und in Gebäuden belasten die Volkswirtschaft hinsichtlich Schadensfolge- und Sanierungskosten enorm. Feuchteschäden in Gebäuden verursachen hygienische Defizite und führen zu psychischen Belastungen sowie dem Verlust von Lebensqualität. Ebenso sind umweltrelevante Folgen von großer Bedeutung, da die Beschädigung der Bausubstanz erheblichen Material-, Arbeits- und Geräteaufwand für Sanierungen erfordert. Ein vordringliches Ziel ist daher, den Feuchtezustand in Zukunft mittels Gebäudeassistenzsystemen, ohne Eingriffe in das Bauteil, zu visualisieren. Dies bedeutet, dass die Planung und Ausführung von Feuchte- und Dichtheits-Monitoringsystemen innerhalb der Gebäudehülle zukünftig zum Standard erklärt werden wird. Für die Umsetzung bedarf es Wissensvermittlung in einem praxisorientierten Universitätskurses. Mehr als 80 % der 20 TeilnehmerInnen haben den Kurs erfolgreich mit einer Projektarbeit abgeschlossen. Das Feedback der TeilnehmerInnen war sehr positiv und konstruktiv, sodass wieder eine neue Kursreihe mit 22.10.2021 Modul – Grundlagen an der TU Graz startet.

Unter ifb.co.at Rubrik Bildung  finden Sie die neunen aktuellen Termine und unter Kompetenzpartner sind jene TeilnehmerInnen, die wir im IFB als Spezialisten für Dichtheits- und Feuchtemonitoring führen dürfen, angeführt. 

Präsenzeinheit an der TU Graz

ERWARTUNGSHALTUNG

Vor Kursbeginn haben die angemeldeten TeilnehmerInnen folgende Erwartungshaltungen schriftlich formuliert:

  1. Welche Monitoringsysteme gibt es? 
  2. Unterschied zwischen Flächen und Punktsensoren ?  
  3. Montagehinweise Punktsensoren (Bohrung und Einbindung der Revision) ?
  4. Welche Möglichkeiten gibt es zur Leckageortung ?
  5. Nach welchem Prinzip funktioniert die Überwachung bzw. das Produkt ?
  6. Planung – Flächen- und Punktsensoren ?
  7. Kann euer Monitoringsystem auch in die GLT integriert werden (Kunde will keine online Cloud)? 
  8. Verlegetechniken der Flächensensoren ?
  9. Sollen die Sensoren besser auf der Dampfsperre, in der Mitte der Wärmedämmung oder unterhalb der Dachabdichtung positioniert werden?
  10. Punktsensoren , wie viele Sensoren benötigt man um eine adäquate Aussage treffen zu können?
  11. Wenn Feuchte im Dachaufbau festgestellt wird, wie viel Feuchte ist schädlich und wann müssen wir öffnen?
  12. Wie lange darf in einem Dachaufbau 100 % relative Luftfeuchte bestehen?
  13. Werden bei frei bewitterten Dächern Feuchtigkeitszunahmen rascher erkannt als bei Dächern mit Auflast?
  14. Was passiert im Alarmfall?
  15. Welche Möglichkeiten der Datenauswertung gibt?
  16. Wer macht die Überwachung und die Wartung (Verträge) ?
  17. Natürlich auch das Thema Kosten ?

MODULARES SYSTEM

In diesem aus 4 + Grundlagen bestehenden modularen Universitätskurs wird die Zielgruppe Baumeisterinnen und Baumeister, Fachkräfte in den Bereichen Architektur, Bauingenieurswissenschaften bzw. Zivilingenieurswesen, Personen mit facheinschlägiger FH-Ausbildung (z.B. Bauplanung und Bauwirtschaft),  Gebäudehüllenspezialistinnen und Gebäudehüllenspezialisten, Personen mit einschlägiger Vorbildung aus der Sparte Dach-, Spengler-, Bauwerksabdichtungstechnik oder Monitoringsystemhersteller angesprochen.

MODUL GRUNDLAGEN

Im Modul – Grundlagen, diese wurde als Präsenzmodul an der TU Graz am 9.10.2020 von den Herrn Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Helmut Schober und Herrn Stv. Institutsleiter & Universitätsassistent Dipl.-Ing. Dr.techn. Hans Hafellner abgehalten. Aufgabenstellung für die TeilnehmerInnen war, mit Bleistift und Papier das Glaserdiagramm in Bezug auf einen konkreten Dachschichtenaufbau aufzuzeichnen und auszuwerten. 

Feedback der Teilnehmer: 

extrem wissenswert, da die wirklichen Zusammenhänge erkannt werden können, den „Faden“ darf man aber nicht verlieren, sonst ist der Wissensrückstand kaum mehr aufzuholen.

MODUL 1

Im Modul 1, das unter den strengen Corona-Regeln doch noch als Präsenzmodul abgehalten werden konnte, wurden vom IFB- Wolfgang Hubner, neben den Einbaurahmenbedingungen, der Erörterung von Richtlinien und ÖNORMEN,  auch die Systemklassifizierungen der unterschiedlichen Dichtheits- und Feuchtemonitoringsystemen,  insbesondere deren Einbau- und Analyseregeln vorgenommen. Für jedes der Ausbildungsmodule gab es den Grundsatz, dass kein(e) TeilnehmerIn mit einer offenen Frage am Ende des Kurztages nach Hause gehen sollte. Dies bedeutete für dieses Modul, dass die eingeplante Modulzeit ausgedehnt werden musste. 

Fazit und Feedback zu diesem Modul:

besonders relevant, da es die Grundlage in der praktischen Anwendung darstellt.

Beispielfolie aus dem gemeinsam besprochenen Foliensatz

MODUL 2

Modul 2 befasste sich mit der Auswertung und Analyse der Messergebnisse.  Alle TeilnehmerInnen hatten eine große Erwartungshaltung, denn schlussendlich stellt sich jeder die Frage, welche Konsequenzen für die Dachkonstruktion, im Bezug auf die angezeigten Messwerte, zu erwarten sind. Leider ließen die Corona-Maßnahmen keine Präsenzveranstaltung zu und musste Hr. Hafellner auf das Online Format wechseln. Die Kursteilnehmer:innen erhielten online Werkzeuge in Form mehrere Bauphysik Berechnungsprogramme die für baupraktische Simulationsberechungen eingesetzt wurden. Auch bei diesem Modul reichte die angegebene Ausbildungszeit nicht aus, rege Diskussionen dehnten die Modulzeit nach hinten aus. 

Fazit und Feedback zu diesem Modul:

Top Erklärung durch Herrn Hafellner und die Zusage, dass alle Kursteilnehmer auf einer TU internen Plattform Erfahrungen, Fragestellungen und Wissen austauschen können.

Coronabedingt findet der Unterricht online statt

MODUL 3

Modul 3 stand im Zeichen der praktischen Anwendung der einzelnen Dichtheits- oder Feuchtemonitoring Systeme. Jede(r) TeilnehmerIn musste sich zumindest eines der nachfolgenden angeführten Systeme aussuchen, um direkt beim Systemhersteller über die folgenden Inhalte informiert zu werden:

Systemhersteller: 

  • Allesdach Wagner GmbH
  • Bmonc GmbH
  • Optidry GmbH
  • Roofprotector, RPM Gebäudemonitoring GmbH
  • roofSec GmbH 
  • tagtron functional printing & innovation

Mindestinhalt der mind. 8 h Herstellerschulung

Theorie und Praxis

  1. Funktion und Einsatz
  2. Montage
  3. Konfiguration und Inbetriebnahme
  4. Analysetool
  5. Wartung
  6. Praxisbeispiel

Fazit und Feedback zu diesem Modul:

Speziell für die Handwerker:in essenziell und interessant. In Abhängigkeit des jeweiligen Bundeslandes wurden die Zusammenkünfte entweder in Präsenz oder Online organisiert.

MODUL 4

Modul 4 Projektarbeit. Herr Hafellner bereitete zwei praxisgerechte Projektedachaufbauten mit dazugehörigen Messergebnissen vor, worauf hin die TeilnehmerInnen unter Zuhilfenahme der zur Verfügung gestellten Bauphysik Berechnungsprogramme, die Messwerte analysieren und eine Schlussfolgerung formulieren mussten. Ein positiver Abschluss wird mit einem TU- Zertifikat bestätigt. Spätestens bei diesem Modul und dies war auch das Teilnehmerfazit zeigten sich, wie wichtig die Erkenntnisse der vorangegangenen Module waren, um Schlussfolgerungen ableiten zu können. Viele Kursteilnehmer berichteten, dass eine auf sich allein gestellte Ableitung der Messergebnisse, die ja eine praktische Konsequenz zur Folge haben, wie zum Beispiel wird das Dach geöffnet oder nicht, hohe Verantwortung zu übernehmen bedeutet. Aus diesem Grund wird für sämtliche KursteilnehmerInnen und zukünftigen KursteilnehmerInnen ein Plattform auf der TU-Graz geschaffen, wo untereinander Erfahrung und Wissen ausgetauscht werden kann. 

Aufgabenstellung

Für alle TeilnehmerInnen stehen individuelle Angaben zur Ausführung der Projektarbeit bereit, die unbedingt einzuhalten sind. Auf Basis der bereitgestellten Angaben ist der Flachdachaufbau festzulegen. Für alle fehlenden Angaben sind Annahmen zu treffen und diese sind im Bericht eindeutig und nachvollziehbar zu dokumentieren. Im Rahmen des Universitätskurses Feuchte- und Dichtheitsmonitoring sollen die vermittelten Inhalte und die vorgestellten Werkzeuge (Programme) wiederholt, vertieft und somit die Kenntnisse gefestigt werden. Anhand eines konkreten Beispiels sind folgende Themenschwerpunkte zu bearbeiten:

  1. Technischer Bericht
  2. U-Wert Berechnung nach geltender Anforderung
  3. Nachweiserbringung nach ÖNORM B 8110-2 (2003) bzw. ÖNORM EN ISO 13788
  4. Parameterbestimmung nach ÖNORM B 8110-2 (2020) Abschnitt 8
  5. Nachweiserbringung nach ÖNORM B 8110-2 (2020) Abschnitt 10 bzw. ÖNORM EN 15026 instationäre Simulation: Bewertung des hygrothermischen Verhaltens
  6. Interpretation der gegebenen Messung & Vergleich mit Punkt e)
  7. Theoriefragenbeantwortung
Selbstständige Bearbeitung der Projektaufgaben

AUSBLICK

Da in diesen 4+1 Ausbildungsmodulen wie eingangs berichtet, die Grundlagen in Bezug auf Dichtheits- und Feuchtemonitoringwissen vermittelt werden konnte, findet einmal pro Jahr ein Weiterbildungskurs für die Kursabsolventen statt, aktuell Ende November 2021.

Parallel dazu beginnt mit Oktober 2021 eine neue Kursreihe. Die Nachfrage ist erfreulicherweise sehr hoch, Interessenten finden die Termine der gesamten Kursreihe unter https://www.tugraz.at/studium/studienangebot/universitaere-weiterbildung/kurse-und-seminare/feuchte-und-dichtheitsmonitoring/ oder unter www.ifb.co.at/Termine

2 Gedanken zu „ERFOLGREICHER UNIVERSITÄTSKURS FÜRS DACH“

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